Fördergelder erhalten

Förderungen für Dachausbau und Dachsanierung

Ob ein Dachausbau für mehr Wohnraum, eine wirksame Dämmung für Heizkostenersparnis oder eine Solaranlage: Jede bauliche Verbesserung am Dachgeschoss verlangt natürlich eine Investition. Die aber muss man als Hausbesitzer nicht im Alleingang schultern – die finanzielle Belastung lässt sich beträchtlich senken, wenn für die Finanzierung des Dachausbaus die diversen attraktiven Förderprogramme ausgeschöpft werden. So müssen weniger Eigenmittel eingesetzt werden, und auch die Zinssumme reduziert sich deutlich. Sich gründlich zu informieren schont also das Budget und macht den Dachausbau wirtschaftlich entspannter.

Die Energiewende lässt sich der Staat etwas kosten – wir sagen Ihnen, wie Sie davon profitieren!

BEG-Programme: BAFA- und KfW- Mittel – bei Bauherren besonders beliebt

Die meistgefragten Förderungen für energetische Sanierungen werden im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) angeboten. Diese bildet seit 2021 das Dach für die Mittelvergabe des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und der bundeseigenen KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Interessant für Dachsanierungen von Wohngebäuden sind in erster Linie Angebote aus dem Bereich BEG EM (Einzelmaßnahmen).

Förderungen für die Dachsanierung unterscheiden sich im Grundtyp. Vereinfacht dargestellt, gestalten sich die Vergabevarianten für Fördermittel so:

  • Das BAFA vergibt Zuschüsse für Einzelmaßnahmen zur energetischen Sanierung, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Ein klassisches Förderbeispiel hierfür ist die verbesserte Dachdämmung, aber auch Haustechnik wie eine moderne energiesparende Heizung.
  • Die KfW-Bank ist primär für die Vergabe von zinsgünstigen Förderkrediten zuständig, die dem energieeffizienten Bauen und Sanieren dienen. Diese sind auch mit einem Tilgungszuschuss verbunden.

Wichtig: Grundsätzlich haben Sie auf Förderungen nur Anspruch, wenn Sie beim Dachausbau die Energieeffizienz Ihres Hauses nachweislich optimieren. Dann greifen die Förderangebote für nahezu alles, was zu diesem Ziel beiträgt, sogar für neue Dachfenster. Die Neueindeckung oder eine energie-neutrale Modernisierung zur Hebung des Wohnkomforts sind allerdings nicht förderfähig.

Hier noch etwas für kühle Rechner: Gelegentlich sind konventionelle Darlehen von Banken noch günstiger als die Kredit-Zinssätze der KfW. Allerdings gleichen die Tilgungszuschüsse, die man bei der KfW zusätzlich verbuchen kann, die Differenz der Zinslast in der Regel mehr als aus.

BAFA-Förderungen für die Dachsanierung

Das BAFA gewährt Zuschüsse für Maßnahmen an der Gebäudehülle. Darunter fällt auch die energetische Sanierung eines Daches. Ein solcher Zuschuss braucht nicht zurückbezahlt zu werden, wenn seine Bedingungen erfüllt sind. Um eine dieser lukrativen Förderungen zu erhalten, muss der Eigentümer mindestens 2.000 € investieren. Der Förderumfang für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle beträgt danach bis zu 15 % der förderfähigen Kosten.

Eine Obergrenze gibt es auch: Pro Wohneinheit wird ein Gesamtaufwand von 60.000 € bezuschusst. Liegt außerdem ein individueller Sanierungsfahrplan (ISFP) vor, erhöht sich die Förderung um 5 % der Maßnahmenkosten.

Beispiele für BAFA-förderungsfähige Projekte:

  • Neue oder ertüchtigte Dämmung
  • Energiesparende Dachfenster
  • Sommerlicher Wärmeschutz im Dachgeschoss
  • Solarthermie-Anlagen
  • Fachliche Planung und Baubegleitung durch zertifizierte Experten
  • Darüber hinaus fördert das BAFA auch Investitionen in klimafreundliche Heizungssysteme, also zum Beispiel Pelletheizungen oder Wärmepumpen.Um eine BAFA-Förderung zu erlangen, ist die Einbeziehung eines zertifizierten Energie-Effizienzexperten (EEE) verpflichtend.

KfW-Fördergelder für die energetische Sanierung

Wer sein Haus zum Effizienzhaus sanieren will, findet bei der KfW-Bank Förderunterstützung durch einen Baukredit. Der entscheidende Unterschied zu den BAFA-Maßnahmen liegt darin, dass die KfW-Förderung sich auf die gesamte Immobilie und ihre energetischen Eigenschaften ausrichtet, nicht nur auf einzelne Teile wie das Dach – also ein umfassendes Sanierungskonzept erfordert.

Die genaue Höhe der Förderung ist davon abhängig, welche Effizienzhaus-Stufe auf der KfW-Skala erreicht wird. Das Spektrum reicht vom Effizienzhaus 40 (120.000 € plus 20 % Tilgungszuschuss) bis zum Effizienzhaus 85 (150.000 € mit 15 % Tilgungszuschuss).

KfW-Programm 261: Günstig finanzieren per Darlehen

Das KfW-Programm 261 (Wohngebäude-Kredit) bietet zinsgünstige Darlehen, wenn durch die Sanierung ein KfW-Effizienzhaus-Standard erreicht wird. Der effektive Jahreszins beträgt aktuell ab 0,59 %. Zudem gibt es einen abgestuften Tilgungszuschuss. Eine zusätzliche Liquiditätslinie lässt sich durch die Förderung professioneller Baubegleitung erreichen, z. B. durch einen Architekten oder einen zugelassenen Energieberater.

Wie bekommt man BEG-Förderungen?

Finanzielle BEG-Unterstützung durch die KfW-Bank erfordert das richtige Vorgehen: Sie hat keine Filialen und leistet auch keine unmittelbare Kundenbetreuung. Kredite für eine Sanierungsmaßnahme werden also nicht direkt bei der KfW, sondern über eine ortsansässige Bank beantragt. Normalerweise ist dieser lokale Ansprechpartner die Hausbank des Bauherrn. Die Einbindung eines Energieexperten und die Vorlage eines Sanierungskonzepts sind hierbei vorgeschrieben. Anders sieht es beim BAFA aus: Hier können Anträge direkt online eingereicht werden.
Unabhängig von Maßnahme und Kredithöhe gilt: Der Antrag muss bereits vor Beginn der Bauarbeiten gestellt und bewilligt werden. Eine nachträgliche Genehmigung ist nicht möglich.

Förderung per Steuerbonus

Einen Steuerbonus für energetische Sanierungen können Eigentümer in Anspruch nehmen, wenn sie keine andere öffentliche Förderung beziehen. Die Sanierungskosten können dabei anteilig von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Der Abzug verteilt sich über drei Steuerjahre.

Diese Regelung versteht sich als Parallele zu den BEG-Förderungen und kann alternativ genutzt werden – eine Kombination ist also nicht möglich. Der Steuerbonus kann für selbst bewohnte Immobilien, auch Zweitwohnsitze, geltend gemacht werden, hingegen nicht für vermietete Wohnungen.

Tipp: Holen Sie sich Durchblick ins Haus!

Für Laien ist es extrem schwierig, sich eine halbwegs komplette Übersicht über alle in Frage kommenden Förderungen zu verschaffen, sie durchzurechnen und zum optimalen finanziellen Ergebnis zu kommen. Allein schon die Ermittlung des energetischen Ist-Zustands ist eine hochkomplexe Aufgabe. Es lohnt sich deshalb, sich die Unterstützung eines zertifizierten Energieberaters zu sichern. Diese Profis kennen die diversen Programme, wissen um Kombinationsmöglichkeiten – und finden mit Sicherheit zu einer Lösung, die wirtschaftlich sinnvoll aufs Gebäude abgestimmt ist.

Regionale Förderungen

Auch Länder und Kommunen haben Hunderte von Förderprogrammen aufgelegt. Viele davon können als Zuschüsse zusätzlich zu einem KfW-Zuschuss in Anspruch genommen werden, kommen also „on top“. Da Umfang, Modalitäten und Bekanntheit extrem unterschiedlich ausfallen, lohnt sich eine gründliche Recherche.

Unternehmens-Förderungen

Neben den institutionellen Förderangeboten können Modernisierer von weiteren Vorteilen profitieren. So bieten Unternehmen der Dachbranche in regelmäßigen Abständen Fördermöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen an.

Lohnt sich immer: Wärmedämmung des Dachs

Die Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert ein hohes Maß an Wärmedämmung, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern. Damit steht früher oder später wohl jeder Eigentümer vor einer Modernisierung des Hausdachs. Eine nachträgliche Wärmedämmung kann als Aufsparren-, Zwischensparren- oder Untersparrendämmung realisiert werden. Zudem empfiehlt sich das Erneuern von Dachfenstern. Moderne Dachfenster erfüllen die strengen Ansprüche des GEG durch besonders hohe Wärmedämmeigenschaften.

Solarenergie-Programme von BAFA und KfW

Regenerative Energiequellen werden auf und in vielen Häusern genutzt. Besonders verbreitet sind Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Deren Anschaffung kann von der KfW und dem BAFA finanziell unterstützt werden. So fördert beispielsweise das BAFA Solarkollektoranlagen zur Warmwasserbereitung, Raumheizung oder Kälteerzeugung. Auch die KfW bietet ein Kreditprogramm zur Finanzierung einer PV-Anlage an.

Bildquelle: Rathscheck Schiefer

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