Haus und Heizung

Steigen die Gaspreise weiter?

Wer mit Erdgas heizt, reibt sich derzeit beim Blick auf die Preisentwicklung die Augen: Die Gaspreise sind so hoch wie seit Jahren nicht mehr, genau gesagt seit 2012 – damals lagen sie noch höher als heute. Das verteuert natürlich die Beheizung des Hauses und die Warmwasserbereitung erheblich.

Bis zum Jahresende 2021 kündigt sich ein weiterer Anstieg der Gaspreise an: Viele Gasversorgungsunternehmen haben Erhöhungen bis zu 12 % angekündigt. Wie aber geht es weiter – steigen die Gaspreise oder werden sie zeitnah auch wieder fallen? Checken wir die zwei wichtigsten Fakten, die den Gaspreis für Verbraucher formen:

1. Die Beschaffungskosten

Das Gas für Privathaushalte wird von den Versorgern zur Verfügung gestellt, die auf dem Markt einkaufen. Für Deutschland ist dies die Energiebörse Leipzig, die EEX (European Energy Exchange). Hier werden international kurz- und langfristige Gaskontrakte gehandelt. Diese Mischung sorgt dafür, dass Preisveränderungen immer mit zeitlicher Verzögerung bei den Konsumenten ankommen.

Was bei der EEX auf der Anzeigetafel passierte, ist tatsächlich ungewöhnlich: Im Sommer 2021 explodierten die Einkaufspreise geradezu, es kam binnen weniger Wochen zu Steigerungen von bis zu 50 % – einer Verdopplung also. Die Gründe liegen vor allem in einer international steigenden Nachfrage und einer produzentenseitigen Begrenzung des Angebots. Russland beispielsweise fördert und liefert längst nicht die Menge, die problemlos erreichbar wäre.

>>> Zusätzliche Kosten bei einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt: ca. 200 Euro/ Jahr für 2021 und voraussichtlich 2022

2. Die CO2-Steuer

Durch steuerliche Negativanreize sollen die Kunden dazu veranlasst werden, den Verbrauch vor allem fossiler Energieträger zu reduzieren, beispielsweise durch Sanierungsmaßnahmen und effizientere Heizsysteme. Das geschieht über die Gasanbieter: Sie entrichten seit 2021 einen Steueraufschlag, den sie zum größten Teil weitergeben. Die CO2-Steuer liegt in diesem Jahr bei 25 Euro pro Tonne CO2, was 0,5 Cent pro Kilowattstunde ausmacht. 2022 wird sie auf 30 Euro pro Tonne CO2 / 0,65 Cent pro Kilowattstunde klettern, danach jedes Jahr weiter bis auf 65 Euro je Tonne. Hinzu kommt die Aufwärtsentwicklung der Netzentgelte.

>>> Mehrkosten in 2022 im Durchschnittshaushalt: 130 Euro

Fazit und Aussichten:

Dass es kurzfristig zu spürbaren Mehrbelastungen für deutsche Gaskunden kommen wird, ist unbestritten. Über die mittel- und langfristige Prognose sind sich Experten noch uneins. Es wird aber als wahrscheinlich angesehen, dass tendenziell eine leichte Normalisierung zu erwarten ist – was aber nichts an den Zusatzbelastungen durch die CO2-Steuer ändert. Zudem war bei zurückliegenden „Peaks“ festzustellen, dass sinkende Einkaufspreise nicht 1:1 an die Verbraucher durchgereicht wurden, anders als es bei Erhöhungen der Fall ist.

Eine Verringerung der individuellen Bezugsmenge fürs eigene Gebäude zahlt sich demzufolge perspektivisch aus. Diese lässt sich unter anderem durch eine energieeffiziente Dämmung, vor allem im Dachbereich, erreichen, aber auch durch die Nutzung solarer Energie für die Warmwasserbereitung durch Solarthermie-Anlagen.

Welche Möglichkeiten der Dachsanierung bestehen, sehen Sie hier im Überblick:

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