Umweltfreundlich Bauen

Ist Zink am Dach ökologisch empfehlenswert?

Zink wird auf deutschen Dächern häufig verbaut, sei es in Form von Entwässerungssystemen – also Regenrinnen – oder als Eindeckungsmaterial, beispielsweise auf Gauben. Da umweltfreundliches Bauen zunehmend an Aktualität gewinnt, ist die Frage also durchaus berechtigt, ob Hausbesitzer Zink mit gutem ökologischem Gewissen einsetzen können. Wir haben Zink deshalb einmal genauer unter die Umwelt-Lupe gelegt und sind zu interessanten Ergebnissen gekommen.

Zink als Baustoff – das sollten Bauherren wissen:

Titanzink wird bei Dächern aufgrund seiner absoluten Korrosionsbeständigkeit vor allem für Entwässerungssysteme eingesetzt, eignet sich aber auch zur Eindeckung ganzer Dächer oder einzelner Teile. In Flächenform findet man Zinkblech beispielsweise an Traufbereichen, auf Vordächern sowie auf Dachgauben jeglicher Form und Größe.

Mehr Informationen: Zink-Infos für Bauherren und Sanierer

Zink ist ein relativ junges Eindeckungsmaterial für Dächer. Es wird „erst“ seit etwa 250 Jahren eingesetzt. Um die Verarbeitungseigenschaften zu verbessern, werden dem zunächst reinen Zink heute minimale (unter 1%) Anteile an Titan beigegeben – man spricht dann von Titanzink.

Neben dem verbreiteten walzblanken Zink gibt es inzwischen auch farbige sowie sogenannt „vorbewitterte“ Ausführungen. Diese sind allerdings nicht lackiert, sondern erhalten ihre Tönung und Struktur durch Herstellungsprozesse.

Wie aber sieht es mit den Nachhaltigkeits-Eigenschaften von Zink aus?

Umweltcheck 1: Herstellung und Zusatzstoffe

Titanzink wird auf Dächern ohne zusätzliche Schutzbeschichtungen wie z. B. Lacke verbaut, auch eine Phosphatierung ist nicht erforderlich. Entsprechend benötigt man bei der Herstellung weniger chemische Zusatzstoffe. Die typische blaugraue Patina entsteht durch Umwelteinflüsse und Materialreaktionen von selbst. Sie wirkt als natürliche Schutzschicht, wird vom Regen nur minimal abgewaschen und bildet sich aus dem Material kontinuierlich nach. Deshalb sind auf Zinkdächern so gut wie nie Kratzer zu sehen, obwohl sie eine glatte Oberfläche haben. Wirtschaftlicher Nebeneffekt: Zink ist ausgesprochen reparatur- und wartungsneutral.

Umweltcheck 2: Langlebigkeit

Die Lebenserwartung einer Eindeckung aus Titanzink beträgt bis zu 200 Jahre, wenn der Dachaufbau und die Verlegung handwerklich einwandfrei ausgeführt werden. Damit halten die Zinkelemente länger als ein durchschnittliches Haus. Auch Regenrinnen und Fallrohre aus Titanzink sind von unverwüstlicher Robustheit. Die Langlebigkeit von Zink wird auch von offiziellen Stellen wie dem Bundesumweltministerium zertifiziert.

Umweltcheck 3: Recycling und Ressourcen

Wie alle Metalle wird Zink nicht ver-, sondern gebraucht. Zinkprodukte können nach ihrer Nutzungszeit problemlos, nahezu vollständig und ohne Qualitätsverlust recycelt werden – das trägt maßgeblich zur Schonung der weltweiten Ressourcen bei. Die Zink-Recyclingrate liegt in Deutschland bei über 95%. Einmal abgebaut, kann Zink also für immer im Roh- bzw. Baustoffkreislauf verbleiben. Aufgrund der Reinheit des Metalls sind bei sauberem Rückbau keine aufwändigen Trennungsschritte erforderlich.

Nach aktuellen EU-Studien ist Zink zudem kein versorgungskritischer oder von Verknappung bedrohter Rohstoff. Das Metall zählt sogar zu den 10 häufigsten Elementen, die in der Erdkruste vorkommen. Derzeit sind Lagerstätten für ca. 2,2 Milliarden Tonnen bekannt. Da Zinkerze sowohl geologisch als auch geografisch in großem Umfang vorhanden sind, gilt Zink als „Rohstoff mit Zukunft“.

Unser Fazit:

Zink ist ein vielseitiger Baustoff mit sehr guter Ökobilanz, der sich für Dacheindeckungen und Entwässerungssysteme bestens eignet. Besonders interessant für Bauherren ist die Langlebigkeit des Materials – sie unterstützt sowohl das nachhaltige Bauen als auch die Investitionssicherheit über viele Jahrzehnte hinweg. Zink gilt deshalb als echter Generationen-Baustoff.

Mehr Informationen: Themenseite Zink

Bildquelle: Rheinzink

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