Dach-Sicherheit
So bleibt das Dach im Winter dicht
Schnee. Eis. Tauwasser. Dazu manchmal ein kräftiger Wintersturm: Die kalte Jahreszeit unterzieht Dichtheit und Stabilität deutscher Dächer einem alljährlichen monatelangen Härtetest. Die meisten Dächer bestehen ihn, manche nicht – und da kann es ins Geld gehen.
Experten empfehlen deshalb, jährlich spätestens im Herbst eine Dachwartung durchführen zu lassen. Gegen Winterschäden am Dach ist das die beste Vorbeugung.
Was kann passieren, wenn das Dach undicht ist oder Dachpfannen lose sind?
Um im Winter Probleme zu bekommen, muss das Dach gar nicht alt oder marode sein. Es reichen klein erscheinende Defekte oder bautechnische Anfälligkeiten, die sich zu größeren und teuren auswachsen:
- Lose Dachpfannen können durch Starkwind weggerissen werden
- infolge einer verstopften Dachrinne kann es zu Feuchteschäden an der Fassade kommen
- durch undichte Deckungsstellen kann Nässe in die Dämmschicht und die Konstruktion eindringen
- schadhafte Dichtungen an Dachfenstern können Wasser ins Dachgeschoss tropfen lassen.
Das können Sie selbst am Dach vor dem Winter überprüfen:
- Sind Ziegel sichtbar locker oder wirken verschoben, liegen also nicht sauber in Reihe?
- Läuft die Regenrinne bei starkem Niederschlag über?
- Sind im Dachgeschoss-Deckenbereich dunkle Flecken oder Trocknungsränder festzustellen (insbesondere da, wo der Kamin verläuft)?
- Bilden sich innenseitig an Rahmen / Ecken der Dachfenster Wassertropfen?
- Beim nicht-ausgebauten Dachgeschoss: Sieht man Nässeflecken an Boden, Wänden oder Dachstuhl?
Das macht der Handwerker bei der Dachwartung vor dem Winter:
- Einen gründlichen Check der Eindeckung
- Prüfung von Anschlüssen – z. B. bei Kaminen
- Überprüfung der Dachentwässerung
Mehr Informationen rund um die Dachwartung finden Sie in unserem Artikel zum Thema.
Was kostet eine Dachwartung mit Wintercheck?
Eine fachmännische Inspektion des Daches ist nicht übermäßig teuer. Bei einem durchschnittlich großen (120 m²) Dach kostet eine Dachwartung zwischen 100 und 200 € ohne ggf. benötigtes Reparatur- oder Austauschmaterial. Diese Leistung wird von Dachdecker- und Zimmererbetrieben angeboten.
Unser Versicherungs-Tipp für schneereiche Regionen
In manchen Gegenden, zum Beispiel in Südbayern, kam es in den vergangenen Wintern zu extremen Schneefällen. Teilweise lasteten auf den Dächern und Dachfenstern mehr als 300 kg Schneeschicht pro Quadratmeter. Wenn durch solche Beanspruchungen Schäden eintreten, tritt dafür nicht unbedingt die Gebäudeversicherung ein, wie viele Hausbesitzer glauben. In solchen Fällen ist eine zusätzliche Elementarschadenversicherung erforderlich, um sich gegen die Folgen der Naturgewalten finanziell abzusichern.
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