Gutes Klima unterm Dach
Ob kühl oder warm – unterm Dach zählt gute Luft
Ob es sich im Dachgeschoss angenehm wohnt, hängt davon ab, wie gut man sich auf die speziellen Erfordernisse des Lebens unter der Schräge einstellt. Das ist im Grunde ganz einfach – richtig lüften, gut dämmen und für gutes Tageslicht sorgen!
Wie lüftet man im Dachgeschoss?
Frische Luft liefert gesunden Sauerstoff, bringt aber auch Temperaturwechsel im Raum mit sich. Deshalb gilt bei besonders hohen oder sehr niedrigen Temperaturen: Besser kurz und kräftig lüften als lang mit wenig Luftaustausch. Das hält im Winter die Menge an einströmender Kaltluft in Rahmen – Dauerlüften bringt nichts außer höheren Heizkosten – und hilft während der warmen Monate, die Raumluft nicht mit Tageshitze anzureichern.
Hilft Lüften gegen Schimmel?
Definitiv ist regelmäßige Frischluftzufuhr eine äußerst wirkungsvolle Vorbeugungsmaßnahme gegen gesundheitsgefährdende Schimmelbildung. Feuchtigkeit in der Raumluft kondensiert sonst leicht vor allem im Dach- und im Deckenbereich als Tauwasser, was dem Schimmel einen idealen Nährboden bietet. In einem 4-Personen-Haushalt können pro Tag bis zu 12 Liter „in die Luft gehen“ – vor allem aus Küche, Waschraum und Bad. Fünf bis zehn Minuten intensives Lüften mehrfach am Tag sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum sich von allein auf ein normales Maß einpendeln kann.
Macht Tageslicht das Wohnen gesünder?
Noch immer wird der Einfluss natürlichen Lichts auf das Wohnbefinden weitgehend unterschätzt. Dabei ist wissenschaftlich längst dokumentiert, dass durch das Licht zahlreiche Funktionen des Körpers einschließlich des Schlafrhythmus gesteuert und positiv beeinflusst werden – unsere Biochemie ist auf Tageslichtstrahlung angewiesen. Eine optimale Lichtausbeute unterm Dach ist deshalb etwas, das jeder Hausbesitzer zum Wohl der Familie anstreben sollte. Und für diese gibt es eine Faustregel:
Die gesamte Breite der Fensterfläche sollte mindestens 55 Prozent der gesamten Raumbreite entsprechen. Systemlösungen, sogenannte Lichtbänder, sind hier beliebt. Sie bestehen aus einem Klapp-Schwing-Fenster, das mit einem darunter liegenden Zusatzelement kombiniert wird und sich so vom Boden bis fast zur Decke erstreckt. Derselbe Effekt lässt sich auch in der Horizontalen erzielen. Leidenschaftliche Frischluftliebhaber können sich auch einen kleinen Dachaustritt einbauen lassen, der neben einem herrlichen Ausblick auch „lichte“ Verhältnisse im Dachgeschoss schafft – die Nachrüstung eines solchen Mini-Balkons Installation ist recht einfach.
Mehr Informationen: Themenseite Licht im Dachgeschoss
Segen gegen Regen
Doch was, wenn keiner zu Hause ist, ein Schauer niedergeht und dazu noch das Dachfenster offensteht? Moderne Fenstersysteme verfügen über Wettersensoren. Die sorgen dafür, dass sich das Fenster bereits bei den ersten Tropfen wieder schließt und das Dachgeschoss trocken bleibt.
„Ganzjahres-Klimaanlage“: Die Dämmung
Die beste Möglichkeit, angenehme Temperaturen im Dachgeschoss zu schaffen, ist eine moderne Dämmung. Sie reduziert im Sommer die Aufheizung des Raums und hält ihn im Winter wohlig warm. Der Wohnwert steigt also, und die Heizkosten sinken. Bei der Dämmung entscheiden Materialqualität und Dicke über die Wärmeleitfähigkeit der gesamten Konstruktion. Diese wird mittels des U-Werts ausgedrückt. Es gilt: Je niedriger der U-Wert, desto höher der Wärmeschutz. Um möglichst viel Wohnraum trotz einer guten Dämmung zu haben, empfiehlt sich eine Aufsparrendämmung. Sie wird auf den Dachsparren angebracht und schützt besonders zuverlässig vor Wärmebrücken. Das sind Schwachstellen, an denen die Wärme hinaus und die Kälte hineinkommen kann.
Auch eine Zwischensparrendämmung spart Platz, dämmt aber nicht ganz so optimal. Wenn der Wohnraum unter dem Dach erst im Nachhinein geschaffen wird und die Dämmung ohne großen Aufwand nachgebessert werden soll, dann empfiehlt sich eine Untersparrendämmung. Diese reduziert aber etwas den Wohnraum.
Gesetzlich ist es vorgeschrieben, die oberste Geschossdecke zu dämmen, wenn der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt wird. Ist dies doch der Fall, muss eine vollständige Dachdämmung erfolgen. Beim Bestand sind diese Forderungen nicht verpflichtend, erst wenn das Dach saniert wird oder bei einem Neubau kommen sie zum Tragen. Welche energetischen Anforderungen die Dämmung erfüllen muss, ist im Einzelnen in der Energieeinsparverordnung (EnEV 2016) geregelt.
Mehr Informationen: Themenseite Dämmung und Hitzeschutz
Bildquelle: VELUX Deutschland