Fliesen

Fliesen sind Wand- oder Bodenbeläge aus flachen, quadratisch oder rechteckig geformten Keramikplatten. Diese werden aus natürlichen Rohstoffen wie Ton, Kaolin, Quarz und Felsspat geformt. Die Gemische werden gemahlen, gereinigt, gepresst oder geformt und anschließend bei Temperaturen bis zu 1250 Grad Celsius gebrannt. Dabei gibt es zwei mögliche Brennverfahren, die sich jeweils nach dem Zeitpunkt des Glasierens unterscheiden: Beim Einmalbrand wird auf den Rohling die Glasur aufgetragen und in einem Arbeitsgang gebrannt. Beim Zweimalbrand wird die Glasur auf die bereits gebrannte Fliese aufgetragen und anschließend ein weiteres Mal gebrannt. Für den Einsatz im Wohnbereich ist eine Beurteilung des Oberflächenverschleißes besonders wichtig. Je nach Intensität der möglichen Beanspruchung werden vier Gruppen unterschieden.

Beanspruchungsgruppe I bedeutet eine sehr geringe Beanspruchbarkeit der Bodenflächen, die nicht direkt mit Straßenschmutz in Berührung kommen und nur mit leichtem Schuhwerk begangen werden sollten. Dazu zählen der Wohnbereich, die Küche und das Bad.

Beanspruchungsgruppe II bedeutet eine leichte Beanspruchbarkeit der Bodenflächen, die mit normalem Schuhwerk begangen werden können. Dazu gehören der gesamte Wohnbereich, Flure Terrassen und Balkone.

Beanspruchungsgruppe III umfasst die mittlere Beanspruchbarkeit zum Beispiel von stärker frequentierten Räumen im privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereich.

Beanspruchungsgruppe IV erlaubt eine stärkere Beanspruchung der Bodenflächen, die im Wohnbereich ohne Einschränkung einsetzbar und für Terrassen und Balkone verwendbar sind. Fließen mit weißen oder roten, porösen Scherben heißen Steingutfliesen, sie sind immer glasiert. Wegen ihrer hohen Wasseraufnahmefähigkeit sind sie nur als Wandfliesen für den Innenbereich erhältlich und dürfen nur dort angebracht werden. Für alle anderen Bereiche gibt es Steinzeugfliesen. Sie werden sowohl glasiert als auch unglasiert angeboten.

Zwei Verlegearten kommen für Fliesen in Betracht: beim Dünnbettverfahren wird ein Kleber verwendet, beim Dickbettverfahren hingegen wird mit Mörtel gearbeitet. Für die Fugen ist in der Regel Zement- oder auch Kunstharzfugenmörtel am besten geeignet.