Elektrosmog

Die Kommunikation der Zukunft wird zunehmend über mobile Technologien abgewickelt. Es werden kaum mehr Kabel verlegt, sondern die Daten durch Sendeanlagen im hochfrequenten Bereich übertragen. Die Folge ist zunehmender Elektrosmog. Betroffen sind davon auch die eigenen vier Wände. Hier halten sich Menschen in der Regel am meisten auf. Studien weisen mittlerweile nach, dass Hirnfunktionen durch elektromagnetische Hochfrequenzfelder beeinflusst werden können. Sie deuten auf eine eindeutige Beeinträchtigungen des Zentralen Nervensystems, des Hormon- und Immunsystems, von kognitiven Funktionen sowie auf eine krebsfördernde Wirkung hin.

Zwar mag der gemessene Wert im Wohnraum für den Moment deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Sobald die Sendeleistung jedoch erhöht oder ein weiterer Sendemast errichtet wird, steigen auch die Strahlenwerte an. Zudem sind sich die Experten uneinig über die richtige Höhe der Werte. Während sie in Deutschland je nach Netz zwischen 41,25 und 61,4 V/m (elektrische Feldstärke) bzw. zwischen 4,5 und 10 W/m² (mittlere Leistungsdichte) liegen, wird in der Schweiz bereits ein Zehntel der Strahlung als bedenklich eingestuft. Laut Ökotest sollten die Grenzwerte 0,061 V/m nicht übersteigen. Der von Baubiologen empfohlene Richtwert für Schlafräume beträgt mit 0,006 V/m nur einen Bruchteil der gesetzlichen Werte.

Durch die geringe Sendeleistung im Vergleich zu Rundfunk- und Fernsehsendern ist das Netz der Mobilfunk-Antennen viel engmaschiger. Hinzu kommt, das viele Betreiber jeweils über ein eigenes Netz verfügen. In Deutschland gibt es derzeit fast 50.000 Standorte. Durch den Ausbau des bestehenden Netzes sowie den Aufbau des UMTS-Netzes rechnen Experten mit mindestens noch einmal 40.000 bis 60.000 neuen Sendeanlagen in Deutschland. In zentralen Lagen stehen bereits bis zu 15 Sendeanlagen und mehr in unmittelbarer Nachbarschaft. Durch die angeheizte Diskussion in der Öffentlichkeit werden die Standorte fast als Staatsgeheimnis behandelt. Viele der Sendeanlagen kann man erst bei genauerem Hinschauen erkennen.