Schimmel im Kaltdach: Dämmen oder Lüften ???
Ich habe ein renoviertes Haus gekauft. Dach neu 2006. Unterdeckbahn aus DWS-Platten (16mm). Dachneigung ca. 20%. 1 Dachfenster. Dachfläche ca. 155 m². Unterkonstruktion Ziegel mit Konterlattung. Letzte Decke gedämmt mit 240 mm Glaswolle und blauer Dampfbremse. Im Winter 2013/14 Schimmelbildung infolge Tauwasserausfall an der Nordseite des Daches in drei Gefachen. Ausbreitung mit Isoprpylalkohol eingedämmt. An der Unterseite der DWS-Platten zur Traufe sind Lüftungsschlitze ca 1 cm breit, am First ca 2-3cm. Am Firstbalken oberhalb offen. Ein Baubiologe meinte man solle die gesamte Fläche in den Gefachen mit 60 mm Homatherm Holzfaser dämmen (Verschiebung des Taupunktes). 2 Dachdecker meinten, man solle durch Giebelbohrungslöcher für Lüftung sorgen. Bisherige Maßnahme: Bodenluke nach unten abgedichtet gegen Lufteintritt aus Wohnbereich. Dämmen oder Lüften ? Vielen Dank für eine Antwort !

Wenn vermehrt Feuchte in die bestehende Konstruktion eintritt, wird eine Verstärkung der Dämmung nur bedingt bis gar nicht helfen. Wichtig wäre zunächst die Ursache zweifelsfrei festzustellen (z.B. Fehler in der Dampfdichtigkeit). Fest steht: traufständig 1 cm sind als freier Lüftungsquerschnitt insbesondere bei dieser flachen Dachneigung viel zu wenig, da stellt sich kein ausreichender Luftstrom ein. Spannend dürften auch die Anschlüsse der Dampfsperre sein. Ich gehe davon aus, dass DWD, nicht DWS gemeint ist... insofern dürfte der folgende Inhalt für Sie recht interessant sein, da er n.m.M. genau Ihr Problem trifft. Meine Empfehlungen daher in folgender Reihenfolge:
- Bestandsaufnahme und zeichnerische Darstellung mit Feststellung aller verbauten Materialien in Art und Geometrie, inkl. aller Anschlussdetails
- Beauftragung eines Fachingenieurs (Energieberater, Bauingenieur, Fachplaner Wärme u. Feuchteschutz) zur rechnerischen Überprüfung des Bestandes, Kontrolle der Ausführung im Bestand und Vorgabe eines Sanierungsvorschlages