OSB-Platten plus Folie für Dachsanierung

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Sehr geehrte Dame und Herren,

wir möchten unser Dach sanieren. Sind für die Beplankung OSB-Grobspanplatten 19mm und eine darüber gelegte diffusionsoffene Dachfolie geeignet? Für eine entsprechende Auskunft wäre ich Ihnen sehr dankbar.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Joseph Frager

 

 


Dachexperte

Sehr geehrter Herr Frager,

hier bestehen prinzipielle Unklarheiten. Mit einer "diffusionsoffenen Dachfolie" ist wohl eine diffusionsoffene Unterdeck- oder Unterspannbahn gemeint. Dies liegt in der Regel immer außen, d.h. unter der Konterlattung der Dacheindeckung. Auf der Dachinnenseite hat sie nichts verloren. Hier muss eine diffusionshemmende oder sperrende Schicht ausgeführt werden, wenn es sich um einen gedämmten Dachaufbau handelt. Diese diffusionshemmende Schicht kann aus aus OSB Platten der Klasse 3 ausgeführt werden, insofern die Stoß- und Anschlussfugen gleichfalls dauerhaft luft- und dampfdicht verklebt werden. Was nun aber genau bei Ihnen sinnvoll und vor allem wirtschaftlich und richtig ist, kann ich von hier aus nicht bestimmen. Dazu sollten Sie bitte einen Fachkollegen vor Ort beauftragen. Grundsätzlich sollte ein Dachgeschossausbau hinsichtlich Wärme- und vor allem Feuchteschutz genau geplant, berechnet und nachgewiesen sein. Der "Teufel" steckt hier im Detail, genauer gesagt in den Anschlussdetails. Werden hier Fehler gemacht, droht Kondensatausfall und damit Feuchteschäden. Daher nochmal meine Empfehlung: Wenn Sie beabsichtigen einen dauerhaften und schadensfreien Wohnraum zu schaffen, dann am besten mit einem Fachmann vor Ort, der mit genauer Kenntnis zu den Gegebenheiten (Ihrem Bestand) einen geplanten und berechneten Vorschlag für den Dachaufbau liefert. Kostet Geld, erspart aber Risiko und Ärger mit Schäden. Auch rate ich von der Ausführung von Dämm- u. Isolationsarbeiten in Eigenleistungen grundsätzlich ab. Prinzipielle Informationen zu sicheren Dachsanierungssystemen finden Sie z.B. hier: www.isover.de/Home/Systemwelt/ISOVER-Steildach-Systeme.aspx