Notwendigkeit einer Zwischensparrendämmung
Hallo
Habe an meinem RHM Baujahr 1973 in 2016 alle meine Fenster gegen 3-fach Verglasung getauscht und mein Dach rundum erneuert. Neue Ziegel mit Aufdachdämmung Linitherm PUR N+F d = 120mm WLG 024 mit Dampfsperre (U=0,19 W/m²K) und 3 Velux 78 x 160 cm + 1 Velux 55 x 98 cm; Verglasung 5-Star/Alu.
Von einem Handwerker habe ich nach der Besichtigung, Zweck Trocken Innenausbau mit Bad ein Angebot bekommen welches eine Zwischensparren Dämmung enthält. Ich habe den ganzen Winter (bis -15°C) eine Temperatur Aufzeichnung vom Dachboden gemacht (ohne Heizung) Durchschnitt 14-17°C (vor der Dämmung 4-6°C).
Frage ist diese Zwischensparrendämmung mit zusätzlicher Dampfsperre noch notwendig ??
Vielen dank für Ihre Antwort
Grüße

Hallo,
ich habe den von Ihnen angegebenen Dachaufbau überschlägig simuliert. In Punkto Wärmeschutz benötigen Sie eigentlich keine weitere Dämmung. Eine weitere Dämmebene unter diesem Aufbau als Zwischensprarrenlösung ist etwas komplexer und Sie sollten sich dann in jedem Fall eine Berechnung / Bemessung dieses Aufbaus in Hinblick auf den Feuchteschutz einholen. Bei Einführung der vom Handwerker vorgeschlagenen Zwischensparrendämmung mit einer weiteren DampfSPERRE tritt genau der Fall ein, den es eigentlich zu vermeiden gilt. Den dann liegt Ihre Holzkonstruktion (die Sparren) "gefangen" zwischen zwei dampfdichten Ebenen (Dampfsperre außen unter der Aufdachdämmung u. Dampfsperre innen unter der zusätzlichen Zwischensparrendämmung). Setzt man voraus, dass beide Dampfsperren absolut dicht sind, gibt es kein Problem. Aber "absolut" gibt es beim Bau nur selten. Tritt nun Feuchte durch kleinere Öffnungen / Fehler der inneren Dampfsperrebene in die Zwischensparrendämmung (Konvektion) kann diese nach keiner Seite mehr ab diffundieren. D.h. die Dämmebene sättigt sich nach und nach mit Feuchte. Je nach Stärke der neuen Zwischensparendämmung verschiebt sich zusätzlich der Taupunkt nach "innen" und das Wasser kondensiert. Feuchteschäden am Holz sind dann möglich. Evtl. wäre es noch möglich innen mit einer variablen Dampfbremse zu arbeiten aber auch das muss hinsichtlich Feuchteschutz (Kondesatwasserausfall) nachgewiesen werden. Ich muss Ihnen daher empfehlen hier einen Fachmann für Bauphysik vor Ort zu beauftragen. Dieser kann in Kenntnis Ihres bestehenden Aufbaus überprüfen, ob eine Ergänzung und in welcher Systematik möglich ist.