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Dachkonstruktion: Wie baut man eigentlich ein Dach?

Auch wenn ein Bauherr sein zukünftiges Dach natürlich nicht selbst plant und baut, sind einige Grundkenntnisse über die Dachkonstruktion doch hilfreich, da sich die Bauweisen gerade bei Ein- und Zweifamilienhäusern weitgehend standardisiert haben: Die Zimmerer errichten den Dachstuhl Balken für Balken und Sparren für Sparren vor Ort. Hinsichtlich der Konstruktion gibt es unterschiedliche Lösungen:

Wie baut man eigentlich ein Dach?

Sparrendach: Schnell und günstig

Ein Sparrendach ist leicht zu errichten und bietet den Vorteil, dass der komplette Innenbereich des Dachs genutzt werden kann. Gebaut wird der Dachstuhl aus Holz – es ist relativ leicht, langlebig und temperaturbeständig. Ein Sparrendach besteht aus mehreren hintereinander in Firstrichtung gestaffelten Paaren aus Sparren. Dies sind die Träger, die von Traufe zu First verlaufen und die Grundlage der Dachhaut bilden. Diese Sparrenpaare ergeben zusammen mit einer Konstruktion am Fußpunkt der Sparren einen Dreieckrahmen. Der Abstand der einzelnen Rahmen kann zwischen 70 und 80 cm liegen und sollte nicht größer als 90 cm sein. Diese Konstruktion bildet das Dach und besitzt eine Neigung zwischen 30 und 60 Grad. Am unteren Ende liegen die Sparren in einem sogenannten Widerlager.


Dieses Konstruktionsprinzip leitet die komplette statische Last auf die Außenwände weiter und ist deshalb in sich besonders stabil. Allerdings gibt es eine statische Begrenzung bei der Belastbarkeit: Sind die Gebäude mehr als acht Meter tief, lässt sich diese Bauweise nur schwer umsetzen.


Kehlbalkendach: Die Lösung für mehr Raum

In der Ausführung als Kehlbalkendach kann das Sparrendach eine größere Spannweite erzielen – die Sparren können dann bis zu 15 m lang sein. Entsprechend höher und breiter fällt das Dachgeschoss aus. Dazu wird im Dachstuhl ein zusätzlicher querliegender Druckstab – der Kehlbalken – eingebaut, der die Kräfte aufnimmt und ein Abknicken der Sparren verhindert. Der Freiraum über diesem Balken ist später der Spitzboden des Dachs. An der Unterseite kann beispielsweise eine Zwischendecke angebracht werden, um die Zimmer nicht zu hoch wirken zu lassen.


Pfettendach: Für noch mehr Spannweite

Beim Pfettendach wird das statische Gerüst durch waagerechte, also parallel zum First verlaufende Pfetten gestellt. Auf diesen liegen später die Sparren auf. Dabei tragen die Pfetten die komplette Last, sodass sich die Sparren nicht direkt gegenüberliegen müssen. Die Pfetten müssen durch Stiele abgestützt werden, die auf dem Boden aufliegen. Die Last der Sparren und des Dachs überträgt sich mit dieser Konstruktion nicht nur auf die Außenwände, sondern gleichzeitig auf die Zwischendecke zum darunter liegenden Geschoss. Dadurch lassen sich bei diesem System Dachgauben einfach einbringen.


Flachdach: Die einfache Dachkonstruktion

Das Flachdach benötigt keine eigene Konstruktion, da die oberste Geschossdecke bereits das Dach darstellt. Umso wichtiger ist es hier, für eine permanente Dichtigkeit zu sorgen, da sonst stehende Feuchtigkeit in die Haussubstanz eindringt.


Bildquelle: Christer Lässman (Unsplash)

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