Was kostet eine Asbestsanierung des Daches?
- Alexander
- 24. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Asbest am Dach: Ein verbreitetes Problem
Fachleute schätzen, dass in Deutschland in etwa 9.5 Millionen Häusern asbesthaltige Materialien verbaut wurden, meist als Eindeckung auf Dächern oder als Verkleidung an Fassaden. Asbestzement in Form von Eternit-Dachplatten findet sich bei vielen älteren Gebäuden, die zwischen 1950 und 1989 errichtet wurden, Seitdem gilt ein Asbestverbot für Baustoffe. Auch wenn die Zahl infolge von Renovierungen zurückging, sind nach Schätzungen des Umweltbundesamtes immer noch 10 bis 15 Prozent der Wohnhäuser in Deutschland durch asbesthaltige Deckungen belastet.

Wenn auf Ihrem Dach Asbest verbaut ist, gibt es zu einem Austausch früher oder später keine realistische Alternative. Den Zeitpunkt dafür können Sie meist selbst planen, sofern die Asbestplatten am Dach noch intakt und die Arbeiten somit nicht unmittelbar dringlich sind.
Die Sanierung eines Asbestdaches ist jedoch in mehrfacher Hinsicht eine sinnvolle Investition: Das Wohngefühl verbessert sich nachhaltig, wenn die gesundheitsgefährdende Substanz beseitigt ist. Und – der Wert des Hauses steigt deutlich.
Damit Sie auch finanziell gut planen können, haben wir für Sie die Maßnahmen und Kosten einer Asbestsanierung zusammengestellt. Umfangreiche Informationen zu den Themen Asbest und Sanierung bietet Rathscheck in kostenlosen E-Books zum Download an.
Das kostet eine Asbestentfernung:
Hier eine Übersicht der wichtigsten Schritte und finanzieller Eckwerte der reinen Asbestentfernung für ein Dach mit 150 m² (die Kosten variieren nach Region, Gebäude und Schwierigkeitsgrad):
Teilmaßnahme | Kosten (ab ca.) |
Gerüst | 1.000 € |
Entfernung der Asbestplatten | 3.600 € bis 5.200 € |
Entsorgung (Sondermüll) in Containern / Big Packs | 3.700 € |
Schutzkleidung und Container | meist inklusive |
Welche Kosten fallen bei einer Asbestsanierung an?
Sanierungsarbeiten: Abbruch- und Sanierungstätigkeiten an einem Asbestdach sind ausschließlich Experten vorbehalten, in der Regel sind dies speziell qualifizierte und zertifizierte Dachdeckerfirmen. Den Quadratmeterpreis für die Abbruchleistung bemisst sich nach der Form des Daches, der aktuellen Beschaffenheit und dem Schwierigkeitsgrad. Erfahrungsgemäß kann hier mit 20 bis 35 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden. Hinzu kommen noch Zusatzkosten wie beispielsweise Gerüstmiete oder Behelfsabdeckung.
Entsorgung: Nach dem Rückbau werden die Platten als Ganzes in speziellen, luftdichten Säcken abtransportiert. Dieser Bauschutt wird von Wertstoffhöfen und Deponien nach geltendem Recht als Sondermüll behandelt. Die Preise für die Entsorgung fallen regional stark unterschiedlich aus und liegen zwischen 150 und 450 Euro pro angefangener Tonne.
Neueindeckung: Ist das Asbest erst einmal sicher vom Dach befördert, muss dieses zügig mit anderen Materialien eindeckt werden. Der Preis hängt vom gewählten Baustoff und der Verlegetechnik ab – und davon, ob die vorhandene Unterkonstruktion weiter genutzt werden kann.
Gesamtkosten: Mehrere der preisbildenden Faktoren variieren je nach örtlicher Bausituation, sogar nach Region. Einen guten Anhaltspunkt für die durchschnittlichen Kosten einer Asbestsanierung bietet aber eine Untersuchung der Hochschule Koblenz. Nach dieser ergibt sich ausgehend von einem Haus Baujahr 1950 bis 1980, einer Dachfläche von 150 Quadratmetern und einer Neueindeckung mit Schiefer eine Gesamtsumme von 29.900 Euro.
Ist eine Asbestsanierung steuerlich absetzbar?
Die Kosten einer Asbestdach-Sanierung können Sie steuerlich als außergewöhnliche Belastung geltend machen. Für die Anerkennung durch das Finanzamt ist wichtig, dass ein Sachverständiger vor Beginn der Baumaßnahmen die Asbestbelastung und damit die Sanierungsnotwendigkeit bestätigt.
Wann muss eine Sanierung erfolgen?
Auf dem Dach liegt Asbest meist fest gebunden vor, am häufigsten in der Form von Asbestzementplatten, wie sie in früheren Jahrzehnten als Eindeckung verbaut wurden. Solange diese Platten intakt sind, besteht keine akute Gefahr. Gefährliche Asbestfasern werden erst durch Verwitterung, Sprünge oder mechanische Einwirkung frei – also dann, wenn sie sich aus dem Zementverbund lösen. Für eine gesunde Wohnumgebung und den Wert des Hauses ist jedoch in jedem Fall zu empfehlen, zeitig eine Sanierung ins Auge zu fassen.
Bildquelle: Ratscheck Schiefer