Ratgeber Solartechnik

Grundlagen und mögliche Techniken

Tagtäglich verbraucht jeder Westeuropäer eine Menge Energie: Wasser muss für Heizung oder Dusche erwärmt werden, der Fernseher braucht Strom, sonst bleibt er dunkel. Die notwendige Energie wird hauptsächlich durch das Verbrennen fossiler Energieträger wie Erdöl, Kohle und Erdgas oder durch die Spaltung von Atomkernen erzeugt. Beide Varianten bergen Risiken und belasten die Umwelt. Wer die Sonne nutzt, schont Ressourcen und produziert sauberen Strom sowie saubere Wärme. Die Solartechnik nutzt die Energie die uns die Sonne tagtäglich bereitstellt und ohne die kein menschliches Leben möglich wäre. Die elektromagnetische Strahlung der Sonne gilt dabei als regenerative Energiequelle. Diese unsichtbare Strahlung kann seit geraumer Zeit durch technische Hilfsmittel umgewandelt und nutzbar gemacht werden.

Voraussetzungen und der größtmögliche Ertrag der Solartechnik

Wichtig für die ertragreiche Nutzung der kostenlosen Sonnenergie ist außerdem der Winkel, in dem die Sonne auf das Modul trifft. Optimal wäre ein 90°-Winkel. Allerdings lässt sich dieser aufgrund des veränderten Sonnenstands über den Tag als auch die Jahreszeiten hinweg in der Praxis kaum realisieren. Daher hat man sich hinlänglich auf einen Mittelwert geeinigt. Für Photovoltaikanlagen wird ein Winkel von 30° empfohlen, Solarthermieanlagen sollten mit einer Neigung von 45° montiert werden.

Kosten einer Solaranlage

Zu den Kosten einer Solaranlage gibt es keine allgemeingültige Aussage. Zunächst richten sie sich nach dem gewählten System. Soll mit der Anlage Strom erzeugt werden, fällt die Wahl auf Photovoltaik. Bei einem Warmwasserspeicher kommt Solarthermie zum Einsatz.

Photovoltaik:

Die gesamten Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage umfassen die Kosten für Solarmodule, Wechselrichter, die Verkabelung, das Montagesystem, aber auch die Montagekosten selbst, eventuell hinzukommende Planungskosten, die Kosten für die Inbetriebnahme, die Kosten für den Einspeisezähler und seit Neuestem auch bei kleineren Anlagen die Kosten für die Fernsteuerung, mit der der Netzbetreiber die Möglichkeit erhält, die Photovoltaikanlage bei Überangebot abzuschalten. Experten geben derzeit die Kosten für eine Photovoltaikanlage mit rund 1750 Euro pro Kilowatt peak an.

Solarthermie:

Solaranlagen Preise für Solarthermieanlagen bewegen sich im Unterschied zu Photovoltaikanlagen auf einem mehr oder weniger konstanten Niveau. Bei Anlagen zur ausschließlichen Warmwasserbereitung liegt der Preis einer Solaranlage für ein Einfamilienhaus zwischen 3.000 bis 6.000€, Anlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung kosten zwischen 8.000€ und 10.000€ im Einfamilienhaus.

Die Preise dienen nur als Richtwert für die Finanzierung. Genaue Preise sind beim jeweiligen Anbieter zu erfragen.

Indach- oder Aufdachanlage?

Solarthermie gibt es als Indach- oder Aufdachlösung. Beide Varianten lassen sich sowohl im Neubau integrieren als auch im Altbau nachträglich nachrüsten.

Aufdachanlage:

Bei der Aufdachmontage wird der Solarkollektor oder das Solarmodul mittels spezieller Montagesätze einige Zentimeter über der Dachhaut installiert. Weil es sich um ein flexibles System handelt, ist die bewährte Aufdach-Montagetechnik bestens für die Nachrüstung im Altbaubestand geeignet. Das Dach selbst bleibt dabei unverändert. Zunächst wird das Eindeckungsmaterial entfernt. Dann werden Dachhaken oder Sparrenanker aus verzinktem Stahl auf den Dachsparren befestigt. Diese Haltepunkte sind so geformt, dass sie zwischen dem wieder angebrachten Deckungsmaterial hindurchgeführt werden können. Sie nehmen die Montageschienen aus Aluminium oder Edelstahl auf. Dorthin wiederum können Kollektor oder Module eingehängt und gegebenenfalls zusätzlich verschraubt werden. Die Aufdachmontage ist einfach, schnell erledigt und dadurch günstiger als die Indachvariante. Der geringere Aufwand zahlt sich besonders dann aus, wenn eine Solaranlage auf einem bestehenden Dach nachgerüstet werden soll. Nachteilig wird mancher die Optik der blauen Flächen oberhalb der Schräge finden. Zu einem Problem kann auch die zusätzliche Last werden, die der Dachhaut aufgetragen wird.

Indachanlage:

Bei der Indachmontage wird, wie der Name schon sagt, die Solaranlage elegant und harmonisch direkt in das Dach integriert – ähnlich wie ein Dachfenster. Die Kollektoren oder Module nehmen dann die Stelle der eigentlichen Bedeckung ein. Für Dächer aus Schiefer gibt es Anlagen, die auf Anhieb gar nicht mehr zu erkennen sind. Diese integrierten Solarelemente haben nicht nur die Aufgabe Strom oder Wärme zu erzeugen, sie übernehmen auch die Schutzfunktion des Daches indem sie eine wetterfeste Einheit gegen Niederschläge bilden. Zu unterscheiden sind Anlagen, die aus mehreren kleinen Komponenten bestehen, welche einzeln und von Hand aufs Dach transportiert werden können. Große, zusammenhängende Systeme können sehr schnell mittels Kran installiert werden. Die Kollektoren oder Module werden direkt auf den Dachlatten befestigt. Für den Einbau in ein bestehendes Gebäude trägt der Fachmann, denn nur ein solcher sollte die Installation durchführen, die Dacheindeckung an der gewählten Stelle ab. Wichtig ist, dass das Holz nicht beschädigt ist und eine ebene Unterlage bildet. Denn anderenfalls können Spannungen in der Solaranlage auftreten und schwere Schäden verursachen. Schadhafte Latten sind also auszutauschen, schiefe Hölzer aufzustocken. Mit Profilen aus Aluminium, Blei oder Zink wird bei vielen Anlagen ein Eindeckrahmen geschaffen, der Solaranlage und Dachhaut voneinander abgrenzt.

Bildquelle: @mirpic-fotolia.com

Genauere Informationen zum Thema finden Sie in den folgenden Artikeln: