Welleternit

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Hallo,

wir möchten gerne ein Haus kaufen, jedoch haben wir im Gutachten gelesen, dass das Satteldach mit Welleternit eingedeckt ist. Daher habe ich folgende Fragen:

Ist in jedem Welleternit Asbest drin?

Wie sollte es am Besten Saniert werden?

Bekommt man bei einer Sanierung Förderungen?

Vielen Dank

 


Dachexperte

Hallo,

ob die Platten Asbest enthalten ist abhängig, wann das Dach damit eingedeckt wurde bzw. wann die Platten selbst hergestellt wurden. Sollte es älter als 30 Jahre sein, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass die Platten aus Asbestzement bestehen. Die Firma Eternit stellt auch weiterhin Wellplatten her, seit den 1990er Jahren allerdings als Faserzementplatten, ohne Asbest. Wenn ein Gutachten ausgestellt wurde, sollte es darin eigentlich auch einen Vermerk dazu geben.

Über staatliche Fördermöglichkeiten zur Asbestbeseitigung ist uns nichts bekannt. Förderungen von Dachsanierungen beschränken sich im allgemeinen auf den energetischen Teil (d.h. für die Dämmung/die damit verbundenen Maßnahmen). Der Abbruch und die Entsorgung der alten, Asbest belasteten Dacheindeckung ist dagegen nicht förderfähig. Detaillierte Informationen für Ihre Region finden Sie z.B. hier www.foerderdata.de oder hier www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/ .

Weitere Informationen zum Thema Asbest finden Sie z.B. hier: www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/chemische-stoffe/asbest .

Sollte bei Bedarf einer Neueindeckung für Sie der Baustoff Schiefer in Frage kommt, möchte ich Sie noch auf die Förderprogramme für private Bauherren unseres Partners Rathscheck hinweisen: www.rathscheck.de/Forum-fuer-Bauherren/Foerderprogramme/Asbest-und-Faserzementsanierung/

Die eigentlichen Arbeiten am Dach würde ich einer Fachfirma überlassen. Sanierungs- u. Entsorgungsarbeiten an asbesthalbelasteten Baustoffen dürfen nur von Firmen ausgeführt werden, welche über einen Sachkundenachweis gemäß TRGS 519 (Technische Regeln für Gefahrstoffe; Asbest-, Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten) besitzen. Asbest ist Krebserregend und gehört nicht in ein Wohnumfeld, also ist die Beseitigung immer die beste Empfehlung.