Neues Dach inkl. Dämmung

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Hallo Dachexperte

dieses Jahr will ich mein Hause aus dem Jahre 1977 neu Eindeckern lassen.

Das Dachgeschoss ist bewohn und von innen mit Zedern Holzlatten verkleidet, lediglich ein Kirchenspeicher mit 2 m haben wir noch über den Köpfen.

Derzeit ist Glaswolle zwischen den Sparren verlegt, die allerdings von einem lästigen kleinen Mitbewohner zerlegt worden ist.

 

Ziel ist es, meiner Schwiegermutter die im Dachgeschoss wohnt, die unerträgliche Hitze im Sommer und die eisige Kälte Winter zu ersparen.

 

Unser Satteldach hat ca. 245 qm und wir haben einen Sparren von 23cm

Wir hatten mittlerweile 6 Dachdecker bei uns und jeder hatte abweichende Meinungen, welche mich am Ende dann nur verwirrt haben.

Daher hoffe ich, dass ich hier Antworten finde, oder zumindest eine neutrale Aussage.

 

Bei unseren 23 cm Sparren eignet sich die Zwischensparren Dämmung inkl. 35/60 mm Aufdachdämmung mit Holzfaserplatten oder Polyurethan Platten. Ziel ist auch ein U-Wert von 0,14

Was ich allerdings zwischen die Sparren hängen soll, weiß ich noch nicht so recht.

 

Ich schwanke zwischen Steinwolle und ebenfalls Holzfaser und da ich für meine Schwiegermutter doch nur das Beste will, wäre mir der Preisunterschied egal. :)

Dennoch stellt sich für mich die Frage, Dampfbremse "ja oder nein" sollte ich für Holzplatten und Steinwolle oder Holzwolle entscheiden.

Da ich bei unserem Haus an der Sub/Top Verlegung der Folie nicht vorbei komme und diese doch recht schwer und fehlerbehaftet verlegt werden muss.

Oder sagen Sie eine Dampfbremse ist auf jeden Fall ein muss, egal für welche Dämmung ich mich entscheide?

 

Was halten sie von Polyurethan Platten?

Da besteht bei mir die Sorge, wenn bei der Sub/Top Verlegung der Folie nicht ordnungsgemäß gearbeitet wird, oder sie mal beschädigt wird und Feuchtigkeit in die Dämmung eindringt, mir der Dachstuhl mit der Zeit weg schimmelt, da die Feuchte nach oben durch die Poly Platten nicht entweichen kann?

 

Ich kann das echt schwer einschätzen und daher wollte ich auf Ihre Erfahrungen zurückgreifen.

DANKE!

vg

 


Dachexperte

Hallo,

für eine Maßnahme in dem Umfang wie Sie es beschreiben (neue Eindeckung UND energetische Sanierung des Dachaufbaus), empfiehlt es sich in jedem Fall von Anfang an einen Fachmann (Planer, d.h. Architekt, Bauklimatiker od. Bauingenieur) mit einzubinden, der Ihnen von Beginn an bei Planung, Nachweisführung und Umsetzung zur Seite steht. Insbesondere bei einer nachträglichen Sanierungen oder Modernisierungen sollte immer eine genaue Betrachtung und Nachweisführung zu Wärme-, Feuchte- (!) und Hitzeschutz erfolgen. D.h. alle Materialien (die alten Aufbauten und die Neuen) müssen in Ihren Eigenschaften aufeinander abgestimmt und Anschlussdetails geklärt sein. Lassen Sie den bestehenden Aufbau feststellen und einen sicheren Aufbau berechnen und die Arbeiten durch eine Fachfirma ausführen. Kostet Geld, erspart aber in jedem Fall viel Ärger durch nicht erkannte Risiken. Zu Ihren Fragen:

 

1. Eine Dampfsperre oder -bremse ist in jedem Fall notwendig, um das Eindringen warmer u. damit feuchter Raumluft in die Dämmebene zu vermeiden. Diese Dampfsperre od. - bremse muss raumseitig, an der Innenseite der letzten Dämmebene verlegt werden. Es ist dabei unerheblich, welche Dämmung verbaut wird.

2. Eine Kombination aus Auf- und Zwischensprarrendämmung ist ein erprobter, leistungsfähiger und sicherer Aufbau und wäre auch nach meiner Einschätzung die beste Wahl. Die durchgehende Dämmschicht oberhalb der Sparrenebene vermeidet Wärmebrücken und ist für den sommerlichen Hitzeschutz von Vorteil.

3. Was den sommerlichen Hitzeschutz anbetrifft so ist zu sagen, dass dieser vorrangig in den äußeren Schichten, hier also der Aufsparrendämmung geleistet wird.

 

Ferner ist bei einer Dachsanierung mit Aufdachdämmung zu beachten, dass sich durch den neuen Dachaufbau die Gebäudehöhe und damit die sogenannte Abstandsfläche ändert. D.h. die Sanierung ist dann evtl. genehmigungs- bzw. mindestens anzeigepflichtig.