Entwässerung Satteldach durch Fallrohr Außen mit Notüberlauf

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Sehr geehrte Damen und Herren,

 

im Rahmen der Sanierung unserers kürzlich erworbenen Hauses müssen wir die Innenliegenden Entwässerungsanlagen erneuern. Auf Grund der Hanglage wird das anfallende Regenwasser (Satteldach) Regenrinne in das außen liegende Fallrohr geleitet und kurz unterhalb der Kellerdecke in das Gebäude zur Hauptstrang des Abwassers geführt. Nun haben wir gehört, dass es besser wäre, an das außen liegende Fallrohr einen Notüberlauf anzubringen.

 

Was kann man sich darunter vorstellen bzw. was bedeutet dies? Im Kontext des Notüberlaufs finde ich nur Hinweise auf Flachdach etc.

 

Danke für Ihre Antwort.

 

Viele Grüße

 


Dachexperte

Hallo,

Das erklärt sich auch für mich nicht so recht. Notüberläufe sind im allgemeinen dafür da das eben bei Flachdächern das Regenwasser der Flachdachflächen im NOTFALL ins Freie entwässert wird wenn a.) die Einläufe der regelmäßigen Dachentwässerung b.) die Fallrohre oder c.) die Grundleitungen selbst a.G. von Verstopfungen, Abflussminderungen oder Überlastungen ausfallen bzw. deren Kapazitäten überschritten werden. Ansonsten würde das gesamte Flachdach eingestaut (wenn eine Attika vorhanden ist = Aufkantung) was u.U. dann die Standsicherheit gefährden würde. Bei geneigten Dächern mit freier Rinnenentwässerung kenn ich diesen Zusammenhang nicht. Hier gibt es in den Regelwerken nur den Verweis DIN 1986-100 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke - Teil 100: Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056 sind auch bei Gebäuden mit innenliegender Rinnenentwässerung Notüberläufe vorzusehen. Wie in diesem Beispiel: www.rheinzink.de/produkte/dachentwaesserung/innenliegende-dachentwaesserung/innenliegende-dachrinne/

Aber das trifft in Ihrem Fall nicht zu. Bei einem freistehenden Satteldach würde das Wasser einfach über die Rinne austreten wenn Einlauf, Fallrohr oder Grundleitung verstopft oder überlastet sind. Dann würde maximal die Fassade in belastet werden. Ein Notüberlauf im Fallrohr würde dann "anspringen" wenn z.B. die Grundleitung in Ihrem Haus nicht funktioniert. Aber auch dann nur solange wie die Kapazität des Fallrohrs bis zum Notüberlauf ausreicht. Danach tritt es auch wieder über die Rinne. Grundsätzlich ist es keine zufriedenstellende Lösung Regenwasser durchs Gebäude zu führen und sollte nur dann gewählt werden wenn es wirklich gar nicht anders möglich ist.