Fraunhofer-Institut zu Dämmstoffen

Bauschäden durch PE-Dampfbremsfolien vermeiden: Flexibel gegen Feuchte

Dämmung allein genügt nicht: Allein schon aus physikalischen Gründen benötigt jede Dämmung im Dachgeschoss eine Dampfbremse. Sie bildet die ausgleichende Trennschicht zwischen feucht-warmer Innenluft und dem Dämmmaterial, hinter dem die kalte Außenwand liegt. Eine wichtige Aufgabe, denn die Dämmung selbst kann diese regulierende Funktion nicht übernehmen. Aus diesem Grund werden Dampfbremsfolien eingezogen, um die Dämmschicht langfristig und über jede Feuchtebelastung hinweg integer zu halten.

Diese Dampfbremse muss verschiedene Kriterien erfüllen: Sie muss absolut dicht sein, keine offenen Stellen aufweisen, Feuchtigkeit nach innen und außen regulieren und auch die Abtrocknung unterstützen.

Ist die verwendete Dampfbremsfolie nicht leistungsfähig genug, kann es zu teuren Bauschäden durch unzulässig hohe Durchfeuchtung kommen:

  • Schimmelbildung innen
  • Frostschäden nach Kondensation
  • Moos und Algenbildung außen

Bei der Wahl der Dampfbremsfolie auf Qualität zu setzen, lohnt sich also in jedem Fall. Noch besser: Man montiert als Dampfbremse eine Folie, die sich hinsichtlich der Feuchteregulierung nicht statisch, sondern variabel verhält. Dieser Folientyp wird als Klimamembran bezeichnet.

Die Klimamembran Vario KM Duplex UV zum Beispiel ist das Herzstück des Vario Komplettsystems. Anders als herkömmliche Dampfbremsen gleicht die patentierte Klimamembran Feuchte immer wieder aus und hält so den Dachstuhl auf Dauer trocken.

Fraunhofer-Institut für Bauphysik: Variabel schützt besser

Welche praktischen Auswirkungen sich aus den Unterschieden zwischen diversen Dampfbremsfolien ergeben, hat das Fraunhofer Institut für Bauphysik ermittelt.

Untersucht wurde das Rücktrocknungsverhalten der Dachkonstruktion im Vergleich unterschiedlicher PE-Dampfbremsfolien mit festem sd-Wert und der Klimamembran Vario KM Duplex UV von ISOVER. Der sd-Wert bezeichnet das Maß für den Widerstand, den eine Bauteilschicht wie die Dampfbremsfolie dem Durchgang von Wasserdampf entgegensetzt.

Ergebnis: Die ISOVER-Klimamembran ermöglicht das Rücktrocknen von feuchten Dachkonstruktionen in ausreichend kurzer Zeit und bietet deshalb auch bei geringen Undichtigkeiten, die leider häufig bauüblich sind, einen ausreichend großen Sicherheitspuffer gegen das Schimmelpilzrisiko. Hingegen ist das Austrocknungspotenzial von PE-Folien mit festem sd-Wert deutlich geringer, so dass schon bei geringen Undichtigkeiten ein erhöhtes Schimmelpilzrisiko besteht.

Mehr Informationen: ISOVER Feuchteschutz 

Hohes Austrocknungspotential der Klimamembran Vario KM Duplex von ISOVER

Mit den Berechnungen ermittelte das IBP den Feuchtegehalt an der Sparrenaußenseite, da dieser als kritischer Indikator für Schimmelpilz-Bildung in der Gesamt-Konstruktion gilt. Die Berechnungen bezogen sich auf drei unterschiedliche Dachvarianten, die sowohl bauübliche eingeschlossene Anfangsfeuchte im Neubau als auch erhöhte Feuchte durch geringe Undichtigkeiten bei nachträglicher Sanierung abdeckten. In allen drei Fällen war das Austrocknungspotenzial der PE-Folien (sd =2 und sd =5) geringer als dasjenige der Klimamembran Vario KM Duplex UV.

Bei den Berechnungen des IBP ergab sich insbesondere bei den Varianten mit Undichtigkeiten, dass das Austrocknungspotenzial der PE-Folien, zum Teil selbst über mehrere Jahre hinweg, nicht ausreichend groß war, um das Schimmelpilzrisiko aufgrund zu hoher Konstruktionsfeuchte (> 20 Masse %) zu vermeiden.

Patentiert dicht – sogar gegen Holzschutzmittel

Die Klimamembran Vario KM Duplex UV stellt die Rücktrocknung der Dachkonstruktion dank variablem Diffusionswiderstand (sd-Wert) innerhalb eines ausreichend kurzen Zeitraums – auch bei geringen Undichtigkeiten – sicher, wie die Berechnungen des IBP bestätigt haben. Sie bietet zu jeder Zeit optimalen Schutz der Dachkonstruktion und ist besonders bei Konstruktionen mit Schalungen, erhöhter eingebauter Holzfeuchte und Sichtfachwerk-Außenwänden geeignet. Die patentierte Aromadichtheit bietet zusätzlich Schutz vor dem Eindringen alter Holzschutzmittel aus der Konstruktion in den Innenraum.

Was ist der Unterschied zwischen Dampfbremse und Dampfsperre?

Der Unterschied zur Dampfsperre, mit der die Dampfbremse häufig verwechselt wird: Eine Dampfsperre ist nicht diffusionsoffen und lässt keinen Wasserdampf in die Konstruktion durch. Man könnte sie mit einer Versiegelung vergleichen. Der Einbau einer Dampfsperre ist aufgrund dieser Blockadefunktion deshalb nur sinnvoll, wenn Feuchtigkeit lediglich von einer Seite her zu erwarten ist, beispielsweise bei Schwimmbädern.

Bildquelle: Isover