Welche Dämmung fürs Dach?

Dachdämmung – von außen und innen

Wer sich für eine nachträgliche Dachdämmung interessiert oder die beste Lösung für sein Neubaudach sucht, begegnet immer wieder Fachbegriffen aus der Bauwelt, die zunächst für den Normalbürger verständlicherweise etwas rätselhaft wirken. Mit etwas Dach-Durchblick wird die Sache aber schon klarer und die Wahl der richtigen Dämmvariante einfacher!

Die Dämmverfahren benennen sich je nachdem, wo die Dämmschicht liegt: Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung. Während die erste Form der Dämmung oberhalb der Dachsparren und von außen angebracht ist, wird die Dämmung bei der Zwischen- oder Untersparrendämmung von innen montiert. Dies erfolgt entweder zwischen oder unter den Sparren, also den von der Traufe zum First laufenden Balken beziehungsweise Trägern des Dachstuhls. Von oben nach unten gibt es also folgende Varianten:

Aufsparrendämmung

Hierbei werden feste Platten aus Steinwolle oder anderen Materialien oberhalb der Sparren auf eine Holzschalung verlegt, sodass die Dämmschicht eine durchgehende Fläche bildet. Auf diese kommt anschließend die Eindeckung. Das Resultat – eine durchgehende Dämmung – ist dabei sowohl aus bauphysikalischer wie aus wärmeschutztechnischer Sicht von großem Vorteil. Ohne etwaige Unterbrechung der Wärmeschicht durch Sparren können energetische Schwachstellen im Dachgeschoss nahezu ausgeschlossen werden.

Besonders entscheidend für die Wahl dieser Variante ist jedoch zumeist die Optik. Durch die äußere Anbringung der Dämmung bleibt das Gebälk raumseitig sichtbar und kann so positiv zur behaglichen Wohnatmosphäre beitragen.

Für eine Aufsparrendämmung, vor allem eine nachträgliche, muss unter Umständen jedoch eine Genehmigung von der Baubehörde eingeholt werden, da sich die Dachgiebelhöhe wie auch die Ästhetik des Hauses durch die aufgebrachte Dämmung verändert. Auch müssen etwaige Anschlüsse an Dachfenstern oder Schornsteinen an die veränderte Dachhöhe angepasst werden. Zudem ist eine außen liegende Dämmung extremen Temperaturwechseln ausgesetzt, so dass die einzelnen Platten besonders dimensionsstabil sein müssen, um spätere Rissbildung, Knack- und Knirschgeräusche zu verhindern.

Zwischensparrendämmung

Von der Innenseite des Daches her werden Dämmplatten zwischen den Dachbalken angebracht, und zwar so, dass sie möglichst dicht mit dem Holz abschließen. Um dies zu erreichen, verwendet man häufig Dämmelemente mit einigen Zentimetern Überbreite (Klemmfilze), die vom eigenen Anpressdruck gegen die Sparren in Position gehalten werden – eine besonders schnelle, saubere und einfache Methode. Als Materialien kommen sowohl Stein- als auch Glaswolle sowie Naturdämmstoffe in Frage. Die Dämmung wird auf der Raumseite mit einer zusätzlichen, luftdichten Folie vor Feuchtigkeit geschützt.

Untersparrendämmung

Dies ist eine Variante der Innendämmung, die selten allein verbaut wird, da sie vergleichsweise dünn und ihre Effizienz begrenzt ist. Meist kombiniert man sie mit einer Zwischensparrendämmung. Oft ist bereits eine Dämmung zwischen den Sparren installiert, braucht aber eine Nachrüstung – beispielsweise wenn sie zu schwach ist, um für angenehme Wohnqualität zu sorgen. Beim Einbau dieser Dämmvariante wird auf eine schon vorhandene Bekleidung eine Konterlattung angebracht, die zusätzliche Klemmfilze aufnimmt. Der fertige Aufbau kann mit Gipskartonplatten beplankt oder mit Profilhölzern bekleidet werden – damit sich das Resultat auch optisch attraktiv ist.

Bildquellen: Rathscheck Schiefer (Hauptmotiv), ISOVER

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