Dichtes Dach

Regensicherheit - auf die richtige Neigung kommt es an

Nieselregen, Starkregen, Dauerregen: Für Ziegeldächer kein Problem, denn eine schuppenförmige Eindeckung mit Dachziegeln aus gebranntem Ton ist regensicher.

Die richtige Dachneigung schützt vor eindringendem Wasser

Niederschläge werden vom höher liegenden, überdeckenden Dachziegel so auf den darunter liegenden geleitet, dass im Normalfall kein Wasser in die Konstruktion eindringen kann und es letztlich über die Regenrinne abläuft. Auch bei hohen Windstärken, die den sogenannten Treibregen aus der Horizontalen herandrücken, bleibt das Dachinnere dann ebenso trocken wie bei Flugschnee.

Regeldachneigung: Das Sicherheits-Minimum

Wirksame Regensicherheit hängt maßgeblich von der Dachneigung ab. Der Zentralverband des Deutschen Dachdecker-Handwerks hat deshalb jedem Dachbaustoff eine Regeldachneigung zugeschrieben, welche die Grenze für die Regensicherheit des jeweiligen Deckmaterials angibt. So kann z. B. ein Flachdachziegel ab 22 Grad Sparrenneigung eingesetzt werden.

Anders als der Begriff vermuten lässt, ist die Regeldachneigung (RDN) aber nicht die „geregelte“, also als Gradzahl verbindlich vorgeschriebene, sondern sie gibt die konstruktive Regel für einen Mindestwert an. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, die Dachneigung möglichst größer als die Regeldachneigung zu wählen, da sie die unterste Grenze darstellt, bei der sich in der Praxis eine Dachdeckung als regensicher erwiesen hat. Je höher die Passgenauigkeit, je besser die Verfalzung oder die Überdeckung ist, desto größer die Regensicherheit, die sich der Bauherr aufs Dach holt.

Beispiele für empfohlene Dachneigungen und Werkstoffe: 

  • Ziegel und Dachsteine 22 Grad
  • Schiefer in altdeutscher Doppeldeckung 22 Grad, einfache Deckung 25 Grad
  • Doppelmuldenfalz-Ziegel 30 Grad 

Grad und Euro berechnen: Mehr Neigung spart Kosten

Hinzu kommt: Eine Unterschreitung der Regeldachneigung muss meist durch aufwändige Zusatzmaßnahmen zum Regen- und Feuchteschutz unterhalb der Dacheindeckung kompensiert werden. Einbauten, die das Budget des Bauherrn erheblich belasten, will er trotz flacherer Neigung langfristig ein funktionssicheres Dach über dem Kopf haben.

Je steiler die Dachneigung, desto besser fließt Regenwasser ab

Wie wichtig eine ausreichende Dachneigung ist, kann jeder problemlos nachvollziehen. Denn die Wasserableitungsgeschwindigkeit auf geneigten schuppenförmigen Deckungen ist abhängig von Neigungsgrad und Oberflächenbeschaffenheit des eingesetzten Werksstoffs. Bei zu flach geneigten Dächern können extreme Wetterlagen zu Feuchteeinträgen durch das Fugensystem unter die Dachdeckung führen.

Je steiler die Dachneigung, desto rascher läuft das Niederschlagswasser ab. Die Dachfläche kann schneller abtrocknen und die Möglichkeit von Algenbildungen wird reduziert.

Wie eine Dachentwässerung so montiert wird, dass sie reibungslos funktioniert, zeigt dieses Video:

Dachneigung und Standort beeinflussen sich

Aber auch regelgerecht eingebaute schuppenförmige Ziegeldeckungen können bei besonderen Witterungsverhältnissen den Eintrieb von Treibregen und Flugschnee mit vorübergehender Feuchtebelastung nicht gänzlich verhindern. Vorbeugenden Schutz bieten Zusatzmaßnahmen unter der Dachdeckung. Bei extremen Gebäudestandorten - wie Kuppenlagen, Gewässernähe oder eine spezielle bauliche Umgebung - können auch für Dachneigungen oberhalb der Regeldachneigung durch erhöhte Anforderungen ebenfalls Zusatzmaßnahmen notwendig werden.

Bildquelle: Rhathscheck Schiefer (Hauptmotiv), dach.de

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