Nachhaltigkeits-Trend

Umweltfreundliches Bauen – auch beim Dach

Wenn es ums Bauen und Sanieren geht, setzen die Deutschen heute mehrheitlich auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit. Die Chancen zur Realisierung dieser Wünsche sind so vielfältig, wie man es sich noch vor einigen Jahrzehnten gar nicht hätte träumen lassen: Von ökologischen Baustoffen über ein hohes Maß an Energieeffizienz bis hin zur Nutzung regenerativer Ressourcen lassen sich zahlreiche Möglichkeiten ausschöpfen, ein Gebäude umweltverträglich zu konzipieren bzw. zu modernisieren.

Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Wertentwicklung – schließlich sind Häuser äußerst langlebige Produkte, bei denen sich ein Blick in die Zukunft durchaus lohnt. Zudem trägt ein nach ökologischen Gesichtspunkten geplantes Haus maßgeblich zu Wohlbefinden und Gesundheit der Bewohner bei. Dies gilt für Neubauten ebenso wie für Bestandsimmobilien, die fit für morgen werden sollen.

Gerade das Dach bietet aufgrund seiner großen Fläche verschiedene interessante Optionen für nachhaltiges Bauen. Die wichtigsten hier im Überblick:

Welche Dachbaustoffe sind umweltfreundlich?

Die etablierten Hersteller bieten eine ganze Reihe von umweltfreundlichen Eindeckungsmaterialien für das Dach, aus denen man – ganz nach Geschmack und Architektur-Konzept – auswählen kann: Schiefer beispielsweise ist ein Naturprodukt – und gilt als ökologisch wertvoll. Dank seiner Langlebigkeit und des geringen Pflegeaufwands ist er auch besonders nachhaltig.

Dachziegel sind aus rein ökologischen Materialien gefertigt: Ton, Lehm und Wasser. Ton ist die Hauptkomponente, die dank ihrer kapillaren Struktur einen guten Feuchtigkeitsaustausch ermöglicht. Dachsteine sind noch schonender für die Natur – sie belasten von der Gewinnung der Materialien über die Produktion bis hin zur Verlegung die Umwelt noch weniger als Dachziegel.

Ein weitere ökologische Baustoff-Alternative ist Zink. Zink ist ein natürliches Element, das mit einem vergleichsweise geringen Primärenergieverbrauch zum Dachbaustoff verarbeitet werden kann. Das Material besitzt eine hohe Korrosionsfestigkeit und gilt damit als wartungsfrei und höchst langlebig. Ökologisch besonders interessant: Titanzink ist zu 100% recyclingfähig.

Lohnt es sich, alte Dachfenster auszutauschen?

Der Austausch alter Dachfenster ist eine sinnvolle und nachhaltige Maßnahme – und in den meisten Fällen lässt er sich problemlos durchführen. Neue Fenster bieten in der Regel eine bessere Wärme- und Schallisolierung – das steigert den Wohnwert und hilft, Heizkosten zu senken. Außerdem bieten Dachfenster renommierter Hersteller auch viele Möglichkeiten für Hitzeschutz im Sommer – sei es über Außenrollos oder Rollladensysteme. 

Was sind die Vorteile eines gedämmten Daches?

Durch ein ungedämmtes Dach entweicht viel Wärme und damit auch Heizenergie. Ein energetisch gedämmtes Dach bietet mehrere Vorteile: Zunächst verbessert sich für die Bewohner unter dem Dach das Wohnklima erheblich, da Zugluft, Wärmebrücken oder eindringende Feuchtigkeit kein Thema mehr sind. Auch die Temperatur kann ohne großen Energieaufwand beständig gehalten werden. Da also weniger Heizenergie verbraucht wird, sinken auch die Energiekosten. Von den niedrigeren Kosten profitiert der Hausbesitzer und vom geringeren Energieverbrauch dann auch die Natur: Der CO2-Ausstoß sinkt und die Ozonschicht wird weniger belastet.

Wie kann man kostenloses Regenwasser auffangen?

Regenwasser lässt sich hervorragend nutzen, beispielsweise zur Bewässerung des Gartens. Was man dafür braucht, ist lediglich ein intelligentes Dachentwässerungssystem. Motto: Auffangen statt ableiten! Ein Teil des Fallrohrs wird dabei durch einen Regensammler ersetzt und dieser über einen Gartenschlauch mit einer Regentonne verbunden. Übers Jahr gerechnet kommen mit einem solchen Sammel-System viele Kubikmeter zusammen, die von der Natur frei Haus geliefert werden.

Wie lässt sich Sonnenenergie nutzen?

Das Hausdach ist der ideale Ort, um die Energie der Sonne über Solarthermie oder Photovoltaik zu nutzen. Das funktioniert das ganze Jahr – selbst im Winter und bei bewölktem Himmel. Zwar bieten solche Anlagen die höchste Leistung zwischen Mai und September, doch auch in der Übergangszeit und im Winter wird noch genügend Energie erzeugt, was sich im Geldbeutel des Hausbesitzers bemerkbar macht.

Bei der Solarthermie wird die Sonnenstrahlung in Kollektoren in Wärmeenergie umgewandelt und von dort über eine Trägerflüssigkeit zu einem Speicher weitergeleitet. Hier angelangt erwärmt die Trägerflüssigkeit das Brauchwasser. Bei der Photovoltaik wandeln die Solarzellen die Strahlungsenergie in elektrischen Strom um, der selbst genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist werden kann, was von den örtlichen Stromversorgern mit einem festgelegten Preis vergütet wird.

Eine wirtschaftlich interessante Alternative besteht darin, den selbst produzierten Strom an Ort und Stelle zu speichern und dann zu verbrauchen, wenn er benötigt wird. Für solche lokalen Stromspeicher gibt es sogar erhebliche Fördermittel.

Bildquelle: VELUX Deutschland (Hauptmotiv), Rathscheck Schiefer, Rheinzink

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