Dachformen-Steckbrief

Dachformen und ihre Eigenschaften

Die Möglichkeiten beim Hausbau sind erfreulich vielfältig – auch was die Dachformen angeht. Jede von ihnen hat ihre speziellen konstruktiven Qualitäten und funktionellen Vorteile.

Das Walmdach – die älteste Dachform

Die Urform des Dachs ist das Walmdach. Charakteristisch sind die an allen Seiten heruntergezogenen Dachflächen, die die Schutzfunktion des Daches besonders unterstreichen und für erhöhte Stabilität sorgen. Heute werden die Giebel der Front- und Rückseite oft nur noch teilweise abgewalmt. Diese Dachform nennt man Krüppelwalmdach. Sie wird vor allem dann verwendet, wenn das Haus besonders wirkungsvollen Witterungsschutz erhalten soll.

Fazit: Bewährt, aber aufwändig.

Das Zeltdach – nur bei rechteckigen Grundrissen

Ebenfalls vier Dachflächen weist das Zeltdach auf. Es unterscheidet sich gegenüber Walmdächern darin, dass es keinen Dachfirst, sondern lediglich einen einzigen Firstpunkt gibt, an dem die vier gleich geneigten Dachflächen zusammenlaufen. Das Zeltdach ist daher ausschließlich bei quadratischen und rechteckigen Hausgrundrissen möglich. Wegen seiner mediterranen Anmutung wird es aber zunehmend beliebter.

Fazit: Topmodern, aber für späteren Ausbau nicht geeignet.

Das Satteldach – beliebteste und häufigste Dachform

Klassisch und zeitlos ist das Satteldach mit seinen zwei geneigten Dachflächen. Aufgrund seiner Geradlinigkeit und der soliden hat sich das Satteldach als beliebteste und häufigste Dachform in Deutschland etabliert. Langweilig ist diese Variante aber keineswegs, kombiniert mit anderen Dachformen können beispielsweise markante T- und L-Formen entstehen.

Fazit: Preisgünstig zu bauender Klassiker.

Das Schleppdach – Satteldach mit Vorsprung

Wird bei einem Satteldach die Dachseite über die Traufkante heruntergezogen, spricht man von einem Schleppdach. Unter dieser lassen sich z. B. Anbauten wie Garagen oder teiloffene Carports unterbringen. Auch bei Walmdächern ist diese Konstruktion realisierbar.

Fazit: Praktische Erweiterung.

Das Mansarddach – Wohnfläche optimal nutzen

Die Wohnfläche unter dem Dach bestmöglich ausnutzen kann man mit einem Mansarddach. Die Fläche des Dachraumes wird durch die abgestuften Dachschrägen optimiert, so dass eine vollwertige Etage zur Verfügung steht.

Fazit: Villen-Look mit komplexer Konstruktion.

Das Zwerchdach – die Lösung mit Extra-Giebel

Das Zwerchdach erlaubt es ebenfalls, Wohnfläche unter dem Dach zu vergrößern. Es ist eine funktionale Erweiterung des Satteldachs und weist einen eigenen Giebel auf, der quer zum Hauptdach verläuft, allerdings nicht bis zum First hinaufgezogen wird. Optisch ähnelt das Zwerchdach einer groß geratenen Gaube.

Fazit: Clevere Variante mit Platz-Bonus.

Das Pultdach – ideal für moderne, individuelle Dachformen

Auf der einen Seite gegen Wind und Wetter geschützt, auf der anderen Seite maximale Helligkeit: Das Pultdach bietet mit nur einer geneigten Dachfläche besondere Vorteile. Versetzte- bzw. Doppelpultdächer sind dagegen immer häufiger auf sog. Designerhäusern zu sehen. Sie lassen viel Spielraum für individuelle Lösungen, insbesondere bei zwei versetzten Wohnebenen in einem Gebäude. Der entstehende waagrechte Giebelstreifen kann dank großer Fensterflächen außerdem zur nötigen Versorgung mit Tageslicht genutzt werden.

Fazit: Wenig platzraubende Schrägen, aber nur bei Neubauten realisierbar.

Unterschiedliche Dachformen mit Dachziegeln, Dachsteinen oder Schiefer möglich

Die Auswahl ist groß, doch das Gute ist: Egal für welche Dachform man sich entscheidet – alle genannten Varianten können mit den gängigen Baustoffen wie Dachziegeln, Dachsteinen, Schiefer oder Zink eingedeckt werden.

Bildquelle: Rheinzink